In der freien Wildbahn ernähren sich Pferde hauptsächlich von verschiedenen (!) Gräsern. Leider muss man aber sagen, dass die heutigen Wiesen in der Regel mit Leistungsgras bewachsen sind, welches eher für Rinder gezüchtet wurde als für Pferde. Oft handelt es sich um frühere Kuhweiden mit Gräsern, die die Milchleistung fördern sollen. Einerseits ist damit eine umfangreiche Vielfalt an Pflanzen nicht mehr gegeben, andererseits sind die Weideflächen oft einfach zu klein, um die Pferde auseichend mit den Nährstoffen zu versorgen, die sie benötigen. Vor diesem Hintergrund ist auch 24-Stunden-Wiese nicht mehr keineswegs das Non-plus-ultra in der Pferdeernährung.
Der Bedarf an Vitaminen ist abhängig von den Leistungsanforderungen und Belastungen., aber auch vom Alter und der Rasse des Pferdes. Ein Zuviel an zugeführten Vitaminen ist nicht gesund, daher ist die natürliche Zuführung über das Futter immer am besten.
Zum Saftfutter gehören deshalb durchaus auch Obst und Gemüse. So eignen sich zum Beispiel Karotten, Rote Beete, Äpfel, Birnen, geschälte Bananen, Futterrüben u. v. m. gut als Vitaminlieferanten und werden natürlich auch meistens gern genommen.
Als wildlebende Pflanzenfresser bedienen sich Pferde nicht nur an grünem Gras. Man darf auch nicht vergessen, dass in einer natürlichen Graslandschaft vielfältige Gräser wachsen und eben auch unzählige krautige Pflanzen, Hecken, Staudengewächse, Pilze, Kräuter sowie Moose und Farne. Im Verlauf der Jahreszeiten bietet die Natur diesbezüglich eine sehr große Vielfalt.
Viele Pferde sind heute somit eher mangelhaft ernährt. Ihr Mineralstoffbedarf ist erhöht, und aufgrund der mangelnden Pflanzenvielfalt fehlen ihnen insbesondere sekundäre Pflanzenstoffe. Diese sind aber wichtig zur Stabilisierung des Immunsystems, zum Schutz vor freien Radikalen, für die optimale Verdauung und Stoffwechsel. Auch für eine gute Entgiftungsleistung, gesunde Atemwege und zur Stärkung des inneren Gleichgewichts sind sekundäre Pflanzenstoffe von großer Bedeutung.
Pferde sind keine hoch spezialisierte Gattung. Im Gegenteil! Sie sind unglaublich flexibel und anpassungsfähig, was ihren Lebensraum und damit auch ihre Ernährung angeht.
Mit jedem naturbelassenen, pflanzlichen Lebensmittel, das wir unserem Pferd zur Verfügung stellen, geben wir ihm die Möglichkeit, sich selbst ausgewogen und gesund zu ernähren.
Bei unbekannten neuen Nahrungsmitteln empfiehlt es sich, zunächst vorsichtig mit kleinen Mengen zu beginnen, dann besteht keine Gefahr, dass das Pferd sich daran „überfressen“ könnte. Im Übrigen ist man in der Regel auf der sicheren Seite, wenn das Pferd Heu „ad libidum“ bekommt und sich somit nicht aus lauter Hunger auf etwas stürzt, was ihm nicht bekommt.