Harnsteine, oft auch als Blasensteine bezeichnet, sind ein ernstzunehmendes Problem, das recht häufig bei Hunden und Katzen auftritt. Bemerkt wird es meistens erst, wenn der Vierbeiner Probleme beim Wasserlassen hat.
Die schulmedizinische Behandlung erfolgt in der Regel durch die Gabe von Medikamenten, die die Steine auflösen sollen sowie die lebenslängliche Verordnung von industriell gefertigtem Diätfutter. Die Ursache der Harnstein-Problematik verbleibt dabei in den meisten Fällen leider im Dunklen. Außerdem sind die in den meisten Fällen verordneten Diätfuttermittel aus meiner Sicht gesundheitlich eher bedenklich, wenn sie längere Zeit gefüttert werden.
Bei Hunden und Katzen gibt es verschiedene Arten von Harnsteinen, meistens handelt es sich um Struvitsteine oder Kalziumoxalatsteine. Aber es gibt noch weitere Steinarten wie Cystin-, Urat- oder Xanthinsteine und in einigen Fällen kann sogar eine Rassedisposition für bestimmte Steine vorliegen.
Harnsteine bilden sich, wenn der pH-Wert im Urin nicht im physiologischen Bereich liegt, sondern darüber oder darunter. Solche pH-Wert-Verschiebungen haben ihre Ursache oftmals in der Fütterung, insbesondere der Fütterung mit nicht artgerechten Fertigfuttermitteln.
So wird der pH-Wert des Urins durch die Anteile der Mengenelemente im Futter beeinflusst. Viele Fertigfutter sind beispielsweise aufgrund sehr hoher Mineralstoffgehalte bzw. eines ungünstigen Verhältnisses der Mineralstoffe untereinander an der Ausbildung von Struvitsteinen beteiligt. Letzteres betrifft insbesondere Futtermittel mit einem hohen Getreideanteil. Bei Struvitsteinen muss auf den Phosphor- und magnesiumgehalt des Futters geachtet und der Harn angesäuert werden.
Bei einer Übersättigung des Harns mit Kalzium und Oxalat wird den Kalziumoxalatsteinen Vorschub geleistet. Diesbezüglich muss auf die Fütterung von Komponenten mit hohem Oxalsäuregehalt und Getreide, welches den Harn ansäuert, verzichtet werden. Auch glycinreiche Futtermittel wie bindegewebsreiche Schlachtabfälle sind tabu, da bei deren Abbau im Stoffwechsel Oxalsäure entsteht.
Will man das Problem Harnsteine ursächlich in den Griff bekommen, muss man zunächst durch eine Urinuntersuchung feststellen lassen, welche Art von Harnsteinen vorliegt. Daraus ergibt sich dann, ob der Harn des Vierbeiners angesäuert oder alkalisiert werden muss. Beides kann durch eine gezielt angepasste Fütterung mit gesunden und artgerechten Futtermitteln sowie ggf. speziellen Nahrungsergänzungen erreicht werden. Zu beachten ist, dass je nach Steinart andere Maßnahmen bezüglich der Futteranpassung erfolgen müssen. Dafür sollten jeweils individuelle Therapiepläne erstellt werden.
Wichtig: Eine Maßnahme ist bei allen Vierbeinern, die Harnsteine haben oder hatten, in jedem Fall zu treffen: auf eine ausreichende Versorgung mit Wasser muss unbedingt geachtet und die Trinkfreudigkeit des Vierbeiners gesteigert werden. Am besten angekommen wird gefiltertes Wasser, das die Tiere dem Leitungswasser vorziehen. Zusätzlich können einige Heilsteine (z. B. Bergkristall, Rosenquarz) in denTrinknapf gelegt werden.
Trockenfutter ist übrigens überhaupt nicht zu empfehlen, das es einen sehr negativen Einfluss auf den Flüssigkeitshaushalt des Vierbeiners hat.