Barf, Barfen oder auch Rohfütterung – gemeint ist im Prinzip das Gleiche: es geht darum, den Vierbeiner artgerecht und gesund zu ernähren. Meistens orientiert man sich dabei an der Ernährung des Wolfes bzw. der Wildkatze und versucht die Zutaten bei der Rationsgestaltung so zusammenzustellen, dass das jeweilige Beutetier nachgeahmt wird. In jedem Fall wird die Nahrung im rohen Zustand verfüttert, was der natürlichen Ernährung von Raubtieren am nächsten kommt.

Bezüglich der Zutaten gibt es, zumindest beim Hund, unterschiedliche Auffassungen. Bei einer Sonderform des Barfens werden ausschließlich Muskelfleisch, Knochen und Innereien verfüttert. Aus meiner Sicht ist das aber zu einseitig und wird den Bedürfnissen des Hundes nicht gerecht. Auch der Wolf hatte pflanzliche Bestandteile in seinem Nahrungsangebot und die pflanzlichen Zutaten liefern dem Vierbeiner neben Ballaststoffen viele wichtige Vitalstoffe. Insofern sollte die Ration für einen gesunden Hund zu etwa 70 % Fleisch, Innereien und fleischige Knochen enthalten. Die anderen 30 % sollten aus Obst und Gemüse bestehen. Ergänzt werden hochwertige Öle und ggf. auch mal Milchprodukte und Getreide.

Im Krankheitsfall wird die Zusammensetzung einer Ration je nach Krankheitsbild anders aussehen. Dafür müssen jeweils optimal passende Futterpläne zusammengestellt werden. Es sollte auch bedacht werden, dass nicht alle Tiere mit der Rohfütterung zurechtkommen. Manchmal liegen Unverträglichkeiten oder Erkrankungen vor, die eine andere Art der Ernährung erfordern. Bei der Katze sieht die Zusammenstellung einer Ration anders aus als beim Hund, denn die Katze ist ein reiner Fleischfresser, die nur einen sehr kleinen pflanzlichen Anteil von 4 – 5 % in ihrer Nahrung benötigt. Die Ergänzung hochwertiger Öle ist aber auch für die Katze wichtig.

Von komplizierten Rationsberechnungen halte ich nicht viel, zumal viele Tierbesitzer sich von einer Ernährungsumstellung abschrecken lassen, wenn es zu kompliziert wird. Wichtig ist aber ein fundiertes Grundwissen über artgerechte Ernährung und die Beachtung einiger wichtiger Regeln für die Rationsgestaltung, damit es nicht zu einer Mangelernährung kommt.

Gern berate ich Sie ganz individuell und unterstütze Sie bei der Entscheidungsfindung für ein Ernährungskonzept, das für Sie gut umsetzbar und für Ihren Vierbeiner geeignet ist.