Weihrauch - das kostbare Harz des Weihrauchbaumes stammt aus fernen Ländern wie Indien, Pakistan, Äthiopien, Somalia, Eritrea, Jemen, Oman und Sudan.
Der Weihrauchbaum stammt aus der Familie der Balsambaumgewächse, der Burseraceae. Die Untergattung Boswellia umfasst ewa 25 Arten verschiedener Weihrauch-Gewächse. Die bekanntesten und vorrangig wirtschaftlich genutzen Arten sind Boswellia sacra, Boswellia carterii, Boswellia dalzielii, Boswellia papyrifera und Boswellia serrata. Am bekanntesten ist wohl nach wie vor Boswellia serrata, der indische Weihrauch.
Die klimatischen Anforderungen für Weihrauchbäume verlangen eine Art Wüstenklima, denn bei Nässe und Kälte können sie nicht bestehen. Hitze und Trockenheit können ihnen dagegen nichts anhaben. Unter passenden Bedingungen können sie Hunderte Jahre alt werden. Man findet den Weihrauch nicht nur in Indien, sondern auch in Ländern wie Pakistan, Äthiopien, Somalia, Eritrea, Jemen, Oman und Sudan.
Weihrauchbäume geben bei einer Verletzung ihrer Rinde sofort ein wohlriechendes zähflüssiges Harz ab, um die Wunde wieder zu verschließen. Es handelt sich um eine völlig natürliche Ausscheidung des Baumes. Das wohlriechende Harz der Weihrauchbäume kann allerdings viel mehr, als nur die Wunde verschließen. Es schützt den Baum auch vor Infektionen und stößt die Heilung der Rinde an.
Das Weihrauchharz wird auch Olibanum genannt. Um dieses zu gewinnen, wird die Rinde der Bäume bewusst eingeritzt, damit das Harz austritt. Diese härtet an der Luft und kann nach der Trocknung als Weihrauchharz geerntet werden. Die Farbe des Weihrauchharzes variiert von weißlich, silbrig, gelblich und grünlich bis rötlich. Bei fachgerechter Ernte kann der Baum viele viele Jahre genutzt werden.
Je nach Herkunftsgebiet unterscheiden sich allerdings die Erntemengen und damit die Preise deutlich voneinander. Der indische Weihrauch ist in der Regel etwas teurer als der preiswertere afrikanische Weihrauch.
Weihrauch hat eine jahrtausendealte Tradition. Sowohl in den Ländern, wo der Weihrauchbaum wächst, als auch in vielen anderen Ländern, wird das Harz mit seinen Vorzügen und Eigenschaften schon sehr lange geschätzt.
Bereits in der Antike wurde das Harz des Weihrauchbaums sowohl zu kultischen als auch religiösen Zwecken verwendet. Den meisten Menschen ist Weihrauch aus der Kirche bekannt. In christlichen Religionen wird es seit Jahrhunderten zur rituellen Räucherung verwendet. Und bereits unter den Geschenken der Heiligen Drei Könige befand sich neben Gold und Myrrhe auch das kostbare Weihrauchharz.
Die alten Ägypter setzten den Weihrauch zur Reinigung und Parfümierung der Luft sowie für Salben und bei Kulthandlungen wie der Mumifizierung Verstorbener ein. Auch im antiken Griechenland kannte man Weihrauch und verwendete es für die Kommunikation mit den Göttern.
Auch heute noch bzw. heute wieder gehört das Räuchern von Weihrauch in vielen Ländern wieder zu den täglichen Ritualen.
Die therapeutische Bedeutung des Weihrauch
In Indien und orientalischen Ländern stand die therapeutische Rolle des Weihrauchs allerdings weit mehr im Vordergrund. Dort nutzte man ihn bereits frühzeitig zur Heilung von Krankheiten. Seit einigen Jahren erlebt Weihrauch in Bezug auf seine therapeutische Bedeutung auch bei uns eine Renaissance.
Das Weihrauchharz ist aufgrund seiner langen Tradition inzwischen recht gut erforscht, auch wenn seine Inhaltsstoffe aus einer Vielzahl chemischer Verbindungen bestehen. Am bekanntesten und therapeutisch interessantesten sind neben ätherischem Öl sicherlich die Boswelliasäuren.
Weihrauch gilt als natürlicher Entzündungshemmer und wird daher bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen eingesetzt. Das sind zum Beispiel Gelenkserkrankungen wie Arthitis und Arthrose sowie auch entzündiche Darmerkrankungen oder Hauterkrankungen. Man schreibt dem Weihrauch eine kortisonähnliche Wirkung zu. Mit seiner entzündungshemmenden, abschwellenden und schmerzlindernden Wirkung kann er als natürliches Kortison zum Einsatz kommen, - ohne die schädlichen Nebenwirkungen des chemischen Kortisons.
Weihrauch kann innerlich, meistens in Form von Nahrungsergänzungen in Kapselforn, eingenommen oder äußerlich, in Form von Cremes oder Ölen, angewendet werden.
Als rein pflanzliches ätherisches Öl hat Weihrauch seinen festen Platz in der Aromapflege. Ein gutes naturreines (!) Weihrauchöl hat seinen Preis, ist aber auch sehr ergiebig. Minderwertige synthetische mit mit Alkohol verlängerte Öle haben in der Naturheilkunde nichts zu suchen.
Für die äußerliche Anwendung, zum Beispiel an den Gelenken, wird das ätherische Öl bei Tieren i. d. R. tropfenweise verdünnt mit einem fetten Öl (z. B. Olivenöl) angewendet, somit benötigt man für die Anwendung jeweils nur eine sehr geringe Menge vom ätherischen Öl. Gut wirksam können auch Mischungen mit anderen ätherischen Ölen sein, wie zum Beispiel mit Copaiba.
Im Veterinärbereich bietet sich die Anwendung von Weihrauch-Hydrolat besonders an. Dabei hendelt es sich um durch Destillation hergestelltes Pflanzenwasser, das nicht mit Alkohol konserviert sein sollte. Es ist weniger konzentriert als ätherisches Öl und kann unverdünnt eingesetzt werden. Besonders praktisch ist Weihrauch-Hydrolat zum Sprühen, das bevorzugt zum Beispiel bei Hautirritationen oder Verletzungen oder zur Beruhigung der Bronchien angewendet werden kann.
Individuelle Beratung zur Anwendung von Weihrauch bei verschiedenen Erkrankungen von Hunden, Katzen und Pferden ist in der Naturheilkundepraxis zu bekommen.