Cistrose - eine Sonnenpflanze des Mittelmeerraumes mit wunderschönen Blüten. Die Pflanze wächst im Mittelmeerraum als bis zu 1 m hoher Strauch mit behaarten Zweigen und eiförmig-lanzettlichen Laubblättern wild. Die sehr hübschen rosa-roten Blüten ähneln unserer wilden Heckenrose. Man findet die Wärme und Licht liebende Graubehaarte Cistrose im gesamten Mittelmeerraum.
Man sagt man viele gute Eigenschaften nach. Diese wurden teilweise bereits im Labor nachgewiesen. Ihr getrocknetes Kraut wird gerne in der Phytotherapie verwendet, insbesondere bei grippalen Infekten und Erkältungskrankheiten, aber auch zur vorbeugenden Stärkung des Immunsystems. Bereits im Altertum zählte die Cistrose zu den berühmtesten Aromastoffen und hatte einen sehr hohen Stellenwert in der Heilkunst.
Cistrose wird eine stark antioxidative, antiphlogistische, antibakterielle, antifungizide, antivirale und immunstimulierende Wirkung zugeschrieben. Verglichen mit Grüntee und Rotwein ist ihr antioxidatives Potenzial aufgrund des hohen Gehaltes an Polyphenolen 3mal stärker als das von Grüntee und 4mal stärker als das von Rotwein.
Vor allem in Griechenland wurden frühzeitig die gesundheitsfördernden Eigenschaften von Cistrose-Tee entdeckt. Inzwischen setzten Kräuterkundige die Pflanze auch bei uns zur Steigerung der Abwehr und zur Vorbeugung sowie begleitend bei grippalen Infekten ein. Aber auch zur Spülung bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum, zur Waschung und als Tee bei Akne und anderen Hauterkrankungen wird Cistrose angewendet. Eine ausleitende Wirkung bei der Entgiftung von Schwermetallen wird der Cistrose ebenfalls zugeschrieben.
Aus rechtlichen Gründen muss leider darauf hingewiesen werden, dass Cistrose in der EU nicht als Lebensmittel zugelassen ist, da es unter die Novel Food-Verordnung fällt. Somit darf das Kraut seit Einführung dieser Verordnung offiziell nicht mehr für die Zubereitung als Tee angeboten werden.
Unter die Novel Food-Verordnung fallen sogenannte „neuartige Lebensmittel“, die vor dem 15. Mai 1997 nicht in nennenswertem Umfang in der Europäischen Union für den menschlichen Verzehr verwendet wurden.
Wer sich ungeachtet der Verordnung eigenverantwortlich einen Cistose-Tee kocht, tut etwas für sein Immunsystem und wird zudem feststellen, dass der Tee mit einem Löffel Honig sogar sehr aromatisch schmeckt.
Cistrose für Vierbeiner
Auch für Tierbesitzer ist die Cistrose ganz interessant zur Unterstützung des Immunsystems. Sie kann geschnitten, gemahlen oder als Tee ins Futter gegeben werden. Die Dosierung richtet sich einerseits nach dem Gewicht und andererseits nach dem aktuellen Gesundheitszustand des Tieres. Cistrose sollte nicht dauerhaft, sondern kurweise verabreicht werden, um den Körper zu und das Immunsystem zu stärken.
Auch in der Zeckenabwehr hat die Cistrose ihren Platz. Dazu gibt es Erfahrungswerte von vielen Hundehaltern, die die Zistrose zur Abwehr von Zecken einsetzen. Ich würde sie nicht als alleinige Maßnahme sehen, aber sehr wohl unterstützend zu anderen naturheilkundlichen Mitteln gegen Ektoparasiten.
Das Ätherische Öl der Cistrose
Nicht nur ihr Stellenwert in der Heilkunde war groß, auch als Aromastoff waren die Cistrosearten bereits in der Antike beliebt.
Heute wird das ätherische Öl der Cistrose zu den sogenannten Bibelölen gezählt. Auch bei der biblischen "Rose von Scharon" soll es sich um eine Cistrosenart gehandelt haben.
Die Cistrose zeichnet sich durch ihren unvergleichlichen und vielschichtigen Duft aus. Man sagt dem Öl eine ausgleichende, beruhigende, entkrampfende und besänftigende Wirkung nach. Außerdem soll es das Immunsystem stärken, antibakteriell wirken und bei Atemwegserkrankungen zur Heilung beitragen. Sogar zur Regeneration der Haut kann man es sehr gut einsetzen. Mental entfaltet sich das Cistroseöl stärkend, aufbauend, meditationsfördernd und erhellend.
Räuchern mit Cistrosenkraut
Auch zum Räuchern eignet sich die Cistrose. Ihr Rauch gilt als balsamisch und wärmend. Ihre Duftnote ist aromatisch, würzig und krautig. Da ihr eine euphorisierende und reinigende Wirkung nachgesagt wird, ist die Cistrose auch in reinigenden Räuchermischungen recht beliebt.
Übrigens werden Zweige und Blätter der Cistrose verwendet, um ein Harz daraus zu gewinnen, das Labdanum. Dieses Harz verbreitet beim Räuchern einen sehr charakteristischen Duft.
Beim Räuchern muss man allerdings zwischen Cistrosenkraut und Labdanum unterscheiden, denn es handelt sich um zwei verschiedene Räucherstoffe mit unterschiedlichen Anwendungsgebieten.