Es gibt verschiedene Arten von Darmparasiten. Recht häufig treten z. B. Spulwürmer auf. Spulwürmer siedeln sich im Darm an und können bis zu 20 cm lang werden. Starker Befall kann zu Erbrechen, Durchfall, Verstopfung, aufgeblähtem „Wurmbauch“, Juckreiz am Anus (erkennbar am sogenanntem “Schlitten fahren“) und letztlich zu einer Mangelversorgung mit Gewichtsverlust und stumpfem Fell führen.
Die Würmer leben und profitieren im Darm ihres Wirtstieres. Ihre Eier werden von Zeit zu Zeit mit dem Kot ausgeschieden. Bei einer Kotuntersuchung kann ein Wurmbefall somit anhand von Eiern im Kot diagnostiziert werden. Gelegentlich werden auch erwachsene Spulwürmer im Kot oder durch Erbrechen ausgeschieden. Dann kann man bereits von einem bedeutsamen Wurmbefall ausgehen.
Über den Kot der Vierbeiner können Würmer übertragen werden. Ausscheidungen werden vielfach in Gärten und Grünanlagen verbreitet, wo die Wurmeier recht lange überleben. Ein Kontakt damit ist also nie auszuschließen, so dass etwas Achtsamkeit und natürliche Vorsorge zu empfehlen sind.
Aber nicht jeder Kontakt mit Wurmeiern bedeutet auch gleich, dass eine ernsthafte Verwurmung des Haustieres droht. Bei artgerechter gesunder Ernährung, einem gesunden Darm und etwas Unterstützung mit Kräutermischungen können Hund und Katze durchaus selbst mit solchen Parasiten fertig werden.
In der Natur mussten unsere Vierbeiner sich selbst helfen, indem sie wirksame Kräuter suchten, die zur Austreibung von Würmern führen. Heute können wir sie mit entsprechenden verträglichen Kräutermischungen vorsorglich unterstützen. Auch andere Nahrungsergänzungen wie z. B. Kokosöl mit hohem Gehalt an Laurinsäure, Kokosflocken und pürierte Möhren können bei der Wurmaustreibung helfen.
Tierbesitzer sollten die Parasitenproblematik aber auch nicht gänzlich ignorieren, denn ein länger anhaltender starker Wurmbefall kann durchaus zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen. Meistens trifft es Tiere, deren Darm nicht intakt und deren Immunsystem geschädigt ist. In einem solchen Milieu können Parasiten sich besonders gut halten und vermehren. Das ist nicht ungefährlich und Nichtstun dann keine Option. Im Falle eines nachgewiesenen starken Befalls darf somit auch mal eine Behandlung mit chemischen Therapeutika erfolgen. Sehr wichtig dabei ist, dass dann im Anschluss eine Darmsanierung mit Aufbau der Darmflora erfolgt.
"Vorsorgliche" chemische Wurmkuren sind auf keinen Fall zu empfehlen! Schon der im allgemeinen Sprachgebrauch verwendete Name „Wurmkur“ ist verharmlosend und irreführend. Entwurmungsmittel sind keine „Kuren“, sondern es handelt sich um hochwirksame chemische Medikamente für eine akut vorliegende Situation, die nicht ohne einen vorliegenden positiven Labornachweis zum Einsatz kommen sollten. Der häufige Einsatz dieser Mittel ist ebenso schädlich für die Darmflora von Hund und Katze wie ein unreflektierter Einsatz von Antibiotika. Zudem müssen die verabreichten giftigen Substanzen vom Organismus des Vierbeiners ja auch erstmal wieder abgebaut und ausgeschiedenen werden. Auch das ist eine nicht zu vernachlässigende Belastung.
Die Folgen einer kaputten Darmflora können dramatisch sein und sich in akuten oder persistierenden Durchfällen, einem geschädigten Immunsystem und Folgen wie Unverträglichkeiten und Allergien zeigen. Tierbesitzer sollten wissen, dass das Immunsystem ihres Vierbeiners zu 80% im Darm lokalisiert ist, denn dort werden die für die Immunabwehr wichtigen Zellen produziert.
Wichtig: Durch den „vorsorglichen“ Einsatz eines chemischen Entwurmungsmittels wird zwar die Abtötung von möglicherweise vorhandenen Darmparasiten erreicht, es erfolgt aber keinerlei Vorsorge. Der Vierbeiner kann sich nach der „Wurmkur“ sofort wieder neu infizieren. Und das passiert bei Tieren mit einem geschädigten Darm viel schneller und häufiger als bei Tieren mit einem gut funktionierenden Abwehrsystem.
Ein ganz wichtiger weiterer Aspekt darf auch nicht übersehen werden: Durch den vielfachen Einsatz von chemischen Entwurmungsmedikamenten werden, wie bei Antibiotika, Resistenzen gefördert, was sehr bedenklich ist.
Vor dem vorstehend beschriebenen Hintergrund ist es also auf jeden Fall sinnvoller, von Zeit zu Zeit eine parasitologische Kotuntersuchung durchführen zu lassen. Damit ist man für seinen Vierbeiner auf der sicheren Seite und weiß, ob weiterer Handlungsbedarf besteht oder eben nicht.
Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Buchung von Kotuntersuchungen gibt es hier: https://praxisanimalis.de/produkt/parasitologische-untersuchung/
Für Interessierte sind nachstehend zwei weitere informative Beiträge aufgeführt: